Zwischen Barock und Rave: Eine Modereise ins Jetzt - Marcel Ostertag SS26 Kollektion "PARADISE"
Wenn der Tag zur blauen Stunde übergeht und sich Realität und Traum berühren, beginnt in der Welt von Marcel Ostertag ein neues Kapitel.
Die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion 2026 mit dem Titel „PARADISE“ von Marcel Ostertag ist eine Hommage an das Miteinander, an das Feiern, an das Leben. Sie vereint barocke Details mit ikonischen 70er-Jahre-Silhouetten und der Rebellion der 90er-Jahre-Rave-Kultur. Eine wilde Kombination, die sich anfühlt wie ein Trip – intensiv, emotional, unvergesslich.
PARADISE - Mode als kollektive Emotion
Mit „PARADISE“ formuliert Marcel Ostertag ein modisches Manifest: Mode soll nicht nur betrachtet oder getragen werden – sie soll erlebt werden. Seine neue Kollektion ist eine Einladung, sich fallenzulassen. Sie feiert das Miteinander, das Tanzen, das gemeinsame Träumen. Der Designer spielt mit opulenten Formen, nostalgischen Referenzen und der klaren Botschaft, dass Mode immer auch ein politischer Akt des Ausdrucks sein kann.
In Zeiten, in denen sich viele Modehäuser auf Minimalismus und Entschlackung konzentrieren, geht Ostertag bewusst in die andere Richtung: üppig, sinnlich, intensiv. Dabei ist seine Vision keine Flucht aus der Realität, sondern ein Plädoyer für eine Welt, die mehr Leichtigkeit, Lust und Gemeinschaft verträgt.
Barock, 70s-Glam und 90s-Rave - eine stilistische Melange
Die Kollektion ist geprägt von stilistischen Gegensätzen, die im Zusammenspiel eine überraschende Harmonie ergeben. Inspiriert von der Üppigkeit des Barock, dem Glamour der 1970er-Jahre und der Energie der 90er-Rave-Ära, entsteht ein Modemix, der sich weder nostalgisch noch verkleidet anfühlt.
Fliessende Seidenkleider mit zarten Volants treffen auf oversized Blazer aus Brokat. Klassische Corsagen-Elemente werden neu interpretiert, kombiniert mit technoiden Mustern, floralen Ranken und glatten Lackoberflächen. Dazu kommen Anzüge mit barocken Prints, die an Tapeten oder Fliesen erinnern, aber gleichzeitig klar modern wirken. Farblich changiert die Kollektion zwischen zartem Pastell, tiefem Schwarz, metallischen Highlights und floralen Explosionen.
Besonders auffällig: die Lust am Muster. Paisley trifft auf Blüten, ornamentale Texturen stehen neben grafischen Flächen – als wollte Ostertag die ganze visuelle Geschichte Europas auf Stoff bannen und durch den Filter der Gegenwart jagen.
Für alle Körper, für alle Zeiten
Ein zentraler Gedanke der Kollektion ist Inklusivität. Die Entwürfe sollen sich in den Alltag einfügen lassen – unabhängig von Alter, Körperform oder Gender. Trotz ihrer opulenten Details wirken die Looks nie überladen. Sie haben Haltung, aber keine Attitüde. Sie laden zum Spielen ein, ohne zu verkleiden.
Ostertag schafft es, aus ästhetischer Üppigkeit tragbare Mode zu machen. Ein Spagat, der in der High Fashion nicht selbstverständlich ist. Die Kollektion will nicht elitär sein, sondern emotional anschlussfähig. Sie richtet sich an Menschen, die Freude an Kleidung haben, ohne Regeln zu befolgen.
Nachhaltigkeit seit Tag eins
Während viele Labels Nachhaltigkeit inzwischen als Pflichtprogramm behandeln, lebt Marcel Ostertag das Thema schon seit fast zwei Jahrzehnten – aus Überzeugung. Bereits 2006 stellte er sich die Frage, ob Luxus und Nachhaltigkeit zusammengehen. Seine Antwort: „Ja – unbedingt.“
Auch die SS26-Kollektion folgt diesem Ansatz konsequent. Mehr als 70 Prozent der Materialien stammen aus sogenannten Deadstock-Fabrics. Hochwertige Stoffe, die von Luxusmarken nicht verwendet wurden und in Ostertags Atelier ein neues Leben erhalten. Dadurch vermeidet das Label Überproduktion und reduziert den Verbrauch neuer Ressourcen.
Darüber hinaus bietet das Team einen lebenslangen Reparaturservice für ihre Stücke an. Ein radikales Statement in einer Industrie, die sonst oft auf Wegwerfmentalität baut. Ostertag denkt Nachhaltigkeit nicht als Trend, sondern als Haltung: Wer ein Kleidungsstück liebt, soll es lange tragen, pflegen, reparieren – statt ständig zu ersetzen.
Die Show - Mode trifft auf Erlebnis
Marcel Ostertag gelingt mit seiner SS26-Kollektion ein künstlerischer Balanceakt: zwischen Opulenz und Alltag, zwischen Nostalgie und Jetztzeit, zwischen politischer Haltung und Lebensfreude. „PARADISE“ ist keine Flucht in eine perfekte Welt – sondern ein Angebot, das Hier und Jetzt bewusster, intensiver und schöner zu gestalten.
In einer Zeit, in der sich vieles schwer und komplex anfühlt, ist diese Kollektion ein modisches Gegenprogramm. Kein Eskapismus, sondern ein Aufruf, das Leben nicht zu vergessen. Zu tanzen. Zu feiern. Sich zu zeigen.
Paradise ist da, wo wir es zulassen.
Und manchmal eben auch auf einem Laufsteg in Berlin.
Fotos: Marcel Ostertag Pressestelle / Fotos by Matt Jelonek *Fashion Week Berlin 2025 / Presse-Event