In diesem Jahr erinnert Wien
zudem an die spektakuläre Weltausstellung 1873, die die Stadt vor 150 Jahren
zur angesehenen Weltmetropole machte. Anlässlich dieses Jubiläums stehen 2023
zahlreiche Ausstellungen in bekannten Wiener Museen sowie spektakuläre
Neueröffnungen bzw. Wiedereröffnungen auf der Agenda.
© WienTourismus Christian Stemper |
Viele gute Gründe,
der bezaubernden Stadt dieses Jahr einen Besuch abzustatten: Für Home & Art Magazine war Karin
Storz vor Ort und nimmt uns auf eine Tour zu den k.u.k. Hoflieferanten
mit.
Vienna is calling
Auf den Spuren der k.u.k. Hoflieferanten
Der Titel «k.u.k. Hoflieferant»
war eine besondere Auszeichnung, die während der Habsburger Herrschaft
ausschliesslich an ausgewählte Geschäfte und Händler verliehen wurde. Die
Unternehmen mussten zahlreiche Kriterien erfüllen, um diesen exklusiven Titel
zu erhalten. Dazu gehörte eine langjährige Geschichte, hervorragende Qualität
ihrer Produkte oder Dienstleistungen, finanzielle Stabilität und eine
herausragende Reputation. Die Palette der k.u.k. Hoflieferanten war breit
gefächert und umfasste Branchen wie Modehäuser, Schuhmacher, Juweliere,
Restaurants, Konditoreien, Weinhandlungen und vieles mehr. Auch nach dem
Zusammenbruch der Habsburgermonarchie im Ersten Weltkrieg blieb die Erinnerung
an diese einzigartige Auszeichnung erhalten, und so existieren einige der
ehemaligen k.u.k. Hoflieferanten auch heute noch. Diese traditionsreichen
Unternehmen sind erkennbar durch das glänzende Geschäftsschild mit dem
kaiserlichen Doppeladler.
Vier
Luxus-Geschäfte aus dieser Zeit,
die alle in der Wiener Innenstadt liegen
Den Anfang macht der Massschuh-Hersteller
Scheer, ehemaliger k.u.k Hof- und Kammerschuhmacher, der seit 1816 und seit
sieben Generationen Massschuhe von Hand anfertigt. Bei Eintritt in den
schmucken Laden begibt man sich auf eine Reise in die Vergangenheit ... denn
überall erinnern Werkzeuge, alte Leisten, Schuhmodelle und vieles mehr an
historische Zeiten. Kunden aus aller Welt schätzen das einzigartige
orthopädische Wissen und vor allem das handwerkliche Können von Geschäftsführer
Markus Scheer und seinem Team. Ob Stiefel, Stiefeletten, Halbschuhe,
Bergschuhe, Slipper, Sneaker, Golfschuhe, Ballerinas, Stöckelschuhe oder
Sandalen – maximal 300 Paar massgefertigte Schuhe für Damen bzw. Herren
verlassen jedes Jahr die geschichtsträchtigen Räume. Seit einigen Jahren werden
auch Accessoires wie Gürtel, Taschen, Etuis, Schlüsselanhänger etc. angeboten. www.scheer.at
© Peter Rigaud / Geschäft Scheer Wien |
© Peter Rigaud / Geschäft Scheer Wien |
Nur 100m weiter befindet sich das
traditionelle Wäscheausstattungs-Geschäft «Zur Schwäbischen Jungfrau» –
1720 gegründet von einem eingewanderten Schwaben mit drei hübschen Töchtern.
Beim Betreten des Geschäfts taucht man in eine elegante und nostalgische
Atmosphäre ein, die von antiken Möbeln, prächtigen Kronleuchtern und opulenten
Stoffen geprägt ist. Hier wird beispielsweise hochwertige Tischwäsche sowie
Bettwäsche aus Leinen, Baumwolle oder Damast in vielen Farben, mit Spitze,
handgewoben, bestickt, bedruckt oder auch handbemalt nach den individuellen
Wünschen der Kunden hergestellt. Übrigens schon Kaiserin Sisi träumte in dieser
speziell für sie angefertigten Bettwäsche. Heute schätzen auch Scheichs und
ihre Familien die im hauseigenen Atelier massgeschneiderte Wäsche mit ihrem
persönlichen Monogramm. In einer Welt, die von Massenproduktion und schnellen
Trends geprägt ist, bleibt die «Schwäbische Jungfrau» ein leuchtendes Beispiel
für die Schönheit und den Wert traditioneller Handwerkskunst, die die Zeit
überdauert. www.zsj.at
Der nächste Tipp liegt in der Kärntnerstrasse und ist in aller Welt bekannt: J. & L. Lobmeyr Aber bevor wir in die wunderschöne Kristallwelt eintauchen, gibt es einen Besuch in der bekannten Conditorei Sluka, welche sich ebenfalls in der Kärntnerstrasse befindet. Seit über 130 Jahren verwöhnt die Conditorei Sluka seine Gäste mit Leckereien, wie die Sluka Torte, Petits fours oder die Zitronenschaumtorte. Dieses Altwiener Kaffeehaus lädt zum Schlemmern und zum Verweilen ein. Gestärkt geht es dann weiter zu J. & L. Lobmeyr.
Glanz & Glamour - 200 Jahre Lobmeyr
1823 gegründet steht der Name «Lobmeyr» seit zwei Jahrhunderten und in sechster Generation für herausragende Glaskunst, innovative Kreationen, zeitlose Eleganz, meisterhafte Handwerkskunst und unvergleichliche Qualität. Das Angebot von Lobmeyr ist vielfältig und reicht von wunderschönen Spiegeln mit kunstvoll geschliffenen Rahmen, handgefertigten Kristallgläsern und Trinkgefässen bis zu diversen Accessoires.
Übrigens: Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums wurde die Schweizer Künstlerin Nives Widauer von J. & L. Lobmeyr beauftragt, den Deckelpokal neu zu interpretieren. Es entstanden die «sieben Pokale der Menschlichkeit», deren Gravuren je eine positive menschliche Eigenschaft symbolisieren: Mut, Respekt, Verantwortung, Einfühlungsvermögen, Neugierde, Achtsamkeit und Widerstandsfähigkeit.
© WienTourismus Paul Bauer |
Ein Staatsgeschenk Österreichs an die USA
Die eindrucksvollsten Werke der Glaskunst von Lobmeyr sind jedoch die prachtvollen Lüster – die in zahlreichen luxuriösen Palästen, Opernhäusern, Hotels und historischen Gebäuden funkeln. Ein berühmtes Exemplar – der sogenannte Starburst oder MET-Kronleuchter – begeistert mit seinem futuristischen Design und seinen sechs Metern Durchmesser die Besucher des Metropolitan Opera House in New York. Kleinere Exemplare davon sind mittlerweile Bestseller und werden in alle Länder der Welt versandt. www.lobmeyr.at
© WienTourismus Paul Bauer |
Hof- u. Kammerjuwelier u. Goldschmied A.E.Köchert
Den Abschluss unserer Tour macht der k.u.k Hof- u. Kammerjuwelier u. Goldschmied A.E.Köchert. Seit seiner Gründung im Jahr 1814 zählt das mittlerweile in sechster Generation tätige Familienunternehmen zu den renommiertesten Juwelieren Österreichs und schliesslich zu einem der führenden Juwelierhäuser Europas. Schon im Jahr 1831 erhielt das Unternehmen das Privileg, das österreichische Kaiserhaus zu beliefern. 1849 ernennt Kaiser Franz Joseph I. Köchert zu seinem persönlichen Juwelier – dem Kaiserlich-Königlichen Hof- und Kammerjuwelier. Die exquisite Juwelierkunst aus den edelsten Materialen begeistern Aristokraten und noble Bürgerfamilien aus ganz Europa, die den kreativen Goldschmieden zahlreiche lukrative Aufträge erteilen.
© WienTourismus Paul Bauer |
Die Sisi-Sterne –
die vielleicht berühmtesten Schmuckstücke Österreichs
Inspiriert durch eine
Opernaufführung der Zauberflöte von Mozart, in der die Königin der Nacht ein
mit Sternen übersätes Kostüm trug, bestellte Kaiser Franz Joseph II. bei
Alexander Emanuel Köchert eine Kollektion von 27 funkelnden Sternen, die er
seiner geliebten Gattin zum ersten Hochzeitstag schenkte. Dank Franz Xaver
Winterhalters sensationellem Gemälde der jungen Kaiserin wurden die Sterne dann
zum vielleicht berühmtesten Schmuckstück Österreichs. Noch heute fertigt das
Köchert nach den Original-Zeichnungen Sisi-Sterne in verschiedenen Grössen und
Preisklassen, als Ohrstecker, Broschen oder Haarnadeln. www.koechert.com
Bild Links © WienTourismus Paul Bauer / Rechts fotografiert von Karin Storz |
*Pressereise Wien 2023 - www.wien.info